1969
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Englands Königin, Elizabeth II., weilt im Mai auf Staatsbesuch in Österreich und wird auch in Tirol begeistert empfangen. In unserem Land gedenkt man des 450. Todesjahres Kaiser Maximilians I. Am 26. Juni trifft unser Dorf eine verheerende Katastrophe großen Ausmaßes. Ein mit Hagelschlag verbundener Wolkenbruch löst im Almgebiet Hangrutschungen aus, die tausende Kubikmeter Material in den Enterbach einbringen. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit und Wucht rast diese Wasser-, Schlamm- und Steinlawine auf unser Dorf zu, wird aber durch den alten Schutzdamm noch in Richtung westlich gelegener Felder abgelenkt. Durch eine rechtzeitige Gewitterwarnung der Kassierin Sieglinde Falkensteiner haben die meisten der mehr als tausend Besucher das am Ortsrand liegende Schwimmbad schon verlassen, als die Mure dieses erreicht. Nicht mehr flüchten können der Innsbrucker Familienvater Dr. Josef Öfner und sein sechsjähriger Sohn Wolfgang. Sie kommen in der verheerenden Flut ums Leben.
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Sein Leben verliert auch der Baggerfahrer Klaus Kofler bei Aufräumungsarbeiten im Bereich des Inzinger Steinbruchs, als er von der Mure überrascht wird. Großartig ist die Hilfestellung für unser Dorf nach der Katastrophe durch den Einsatz der Raupen- und Baggerführer, der Männer der Feuerwehren, des Bundesheeres, der Gendarmerie, des Roten Kreuzes, der Bergwacht und der Bergrettung. Meinrad Beiler folgt Franz Pisch als Direktor unserer Volksschule nach. Das Lagerhaus der Raika am Jörg-Köldererweg wird eröffnet.